Neue Ufer in der Hochschulpolitik

Neue Ufer in der Hochschulpolitik Wenn es wahr ist, daß Bildung und Ausbildung in gesellschaftliche Verhältnisse eingebunden sind, kann es keine "unschuldige" Forderung nach
Bildung geben.
Aus sozialdemokratischer Sicht stellen sich folgende Prämissen:
Produktionsprozesse werden immer "selbstverantwortlicher" gestaltet, der mitdenkende "Mit"arbeiter wird gefordert. Gleichzeitig erlaubt dieses "Mit"machen eine ständige Steigerung der Produktivität, und die Dividende heißt: mehr Entscheidungskompetenz (z.B. auch in flexibler Arbeitszeitgestaltung), mehr spielerisches Ausprobieren, mehr unnützes Dösen, mehr Gestaltungsmöglichkeiten ausnutzen können, mehr Freizeit.
Und Hierarchien flach wie eine Hühnerbrust!
Ein Bildungssystem, das solchen Anforderungen gerecht werden will, kann nur auf den Abbau von Eliten setzen, auf mehr wissenschaftlich/künstlerische Freiheit, auf lebenslanges Lernen als Angebot einer sinnstiftenden Tätigkeit, ohne sichere Verwertungsmöglichkeiten vorgeben zu können noch zu wollen.
Damit sind traditionelle Qualifikationen radikal in Frage gestellt und die Institutionen der Ausbildung gleich mit. Das bedeutet Bildung zu diversifizieren und gemeindenah zu verankern.
Und je Zwangs- und Prüfungsstress freier der Lehrbetrieb wird, je mehr sich ein hierarchischer Wissenschaftsbetrieb auflöst in einem Angebot von Lehren und Lernen, in dem die Rollen sich sehr leicht vertauschen können, um so mehr kann Spaß und Neugier das Interesse begründen statt sture Fixierung auf eine berufliche Verwertung.
Damit setzt sich Emanzipation in vielen kleinen Schritten um, und verweigert Strukturen, die qua Hierarchie starr sind, den traditionellen Gehorsam. Den Machspielen wird ein erheblicher Teil ihres Ernstes genommen und dieser Form der Kariere die Leiter entzogen.

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